Kundenauftragskalkulation 

Verwendung

Sie können eine Kalkulation für folgende Verkaufsbelegarten erstellen:

Die Kalkulation bezieht sich jeweils auf die Verkaufsbelegsposition.

Die Kalkulationsergebnisse werden in den Verkaufsbeleg als Konditionswert übernommen. Das System kann den Nettowert des Verkaufsvorgangs auf Basis von Konditionen ermitteln, die auf diesen Wert zugreifen.

Voraussetzung

Steuerungsparameter im Vertrieb (SD)

Bevor Sie eine Kalkulation zu einem Verkaufsbeleg erfassen können, müssen Sie im Customizing des Vertriebs

Die Konditionsart wird über das Feld KondArtEinzelposten in der Verkaufsbelegart ausgewählt. Die Konditionsart muß den Konditionstyp Q (Kalkulation) haben.

Das SD-Kalkulationsschema legt die Konditionen fest, die für die Preisfindung eines Verkaufsbelegs erlaubt sind, und gibt die Reihenfolge vor, mit der sie berücksichtigt werden. Die Ergebnisse der Kalkulation können nur berücksichtigt werden, wenn das Kalkulationsschema auf eine entsprechende Konditionsart und entsprechende Zugriffsfolgen verweist.

Die Bedarfsklasse legt fest,

Sie können zudem eine Erzeugniskalkulation mit Hilfe der Einzelkalkulation nachbearbeiten, etwa um zusätzliche Kosten zu erfassen oder kundenspezifische Änderungen des Mengengerüstes zu berücksichtigen.

Die Bedarfsklasse bestimmt u.a. zusätzlich,

Sie können die Bedarfsklasse im Customizing des Kundenauftrags-Controlling überprüfen. In der Dokumentation im Einführungsleitfaden finden Sie ausführliche Informationen zum Customizing der Bedarfsklasse.

Steuerungsparameter in der Materialwirtschaft (MM)

Die Kundenauftragskalkulation berücksichtigt Materialien, die speziell für den Kundenauftrag gefertigt oder beschafft werden, und Materialien, die dem anonymen Lager entnommen werden auf unterschiedliche Weise. Sie hinterlegen in der Dispositionssicht des Materialstammsatzes, ob die in das in der Kundenauftragsposition aufgeführte Material eingehende Materialien einzelbedarfsgesteuert oder sammelbedarfsgesteuert sind (Kennzeichen Einzel/Sammel).

Dadurch erfolgt hinsichtlich der sammelbedarfsgesteuerten Materialien eine korrekte Kostenwälzung.

Um für die Erzeugniskalkulation sicherzustellen, daß die Kosten für sammelbedarfsgesteuerte und einzelbedarfsgesteuerte Materialien auseinandergesteuert werden, müssen Sie bei der Definition der Materialkontenfindung in der Materialwirtschaft sicherstellen, daß die einzelbedarfsgesteuerten Materialien und die sammelbedarfsgesteuerten Materialien unterschiedlichen Konten und somit unterschiedlichen primären Kostenarten zugeordnet werden.

Dadurch erfolgt der Ausweis auf unterschiedlichen Konten. Es ist eine unterschiedliche Bezuschlagung möglich.

Steuerungsparameter im Produktkosten-Controlling

Erzeugniskalkulation

Um Kundenaufträge mit der Erzeugniskalkulation kalkulieren zu können, müssen Sie folgende Parameter im Customizing des Kundenauftrags-Controlling definieren:

Einzelkalkulation

Um Kundenaufträge mit der Einzelkalkulation kalkulieren zu können, müssen Sie folgende Parameter im Customizing des Kundenauftrags-Controlling definieren:

Funktionsumfang

Durch die Kundenauftragskalkulation

Diese Funktionen werden nicht zur Auftragsstücklistenkalkulation ausgeführt.

Sie können die Kundenauftragskalkulation erstellen

Innerhalb der Kalkulation zur Kundenauftragsposition können Sie

Das System erstellt eine Kalkulation zur Kundenauftragsposition. Gleichzeitig schreibt das System Planwerte auf der Kundenauftragsposition fort (siehe auch: Fortschreibung der Plankosten).

Sie können eine auf Basis einer Kundenauftragskalkulation erstellte Kostenschichtung an die Ergebnisrechnung übergeben. Sie erhalten dadurch in der Ergebnisrechnung eine Darstellung nach Kostenelementen.

Voraussetzung ist, daß Sie die Plankosten zur Kundenauftragskalkulation mit einer Erzeugniskalkulation ermitteln.

Wenn Sie die Plankosten mit einer Einzelkalkulation ermitteln oder die Erzeugniskalkulation mit der Einzelkalkulation nachbearbeiten, können Sie keine Kostenschichtung in die Ergebnisrechnung übernehmen.

Die Übernahme nach Kostenelementen definieren Sie im Customizing der Ergebnis- und Marktsegmentrechnung unter Stammdaten ® Bewertung ® Erzeugniskalkulation ® Zugriff auf die Erzeugniskalkulation definieren mit dem Kennzeichen Kundenauftragskalkulation übernehmen.

 

Hinweis zur Kalkulation von Kundenauftragspositionen mit bewerteten Kundenauftragsbestand:

Der Status ZKAL wird grundsätzlich nur dann gesetzt, wenn in der Bedarfsklasse hinterlegt wurde, daß eine Kalkulation erforderlich ist. Dies bedeutet für den Fall, daß nicht kalkuliert werden muß, daß eine fehlerhafte Kalkulation (Status KF) nicht zum Setzten des Status ZKAL führt.

Wenn Sie für Kundenauftragspositionen Änderungen der Menge, der Konfiguration oder des Preisdatums vornehmen, kann es sinnvoll sein, eine neue Kundenauftragskalkulation anzulegen. In vielen Fällen kann jedoch auf das Anlegen einer neuen Kundenauftragskalkulation verzichtet werden. Das System geht in Abhängigkeit von den Customizing-Einstellungen wie folgt vor:

Fall 1:

Voraussetzungen:

Im Customizing des Kundenauftrags-Controlling unter Bedarfsklasse überprüfen ist hinterlegt, daß automatisch kalkuliert werden soll. Zu dem Zeitpunkt, zu dem eine Änderung der Menge, des Preises oder der Konfiguration stattfindet, ist noch keine vorgemerkte Kundenauftragskalkulation (Status VO) vorhanden.

Das System reagiert wie folgt:

Die Änderungen führen dazu, daß das System die Kundenauftragsposition beim Sichern automatisch neu kalkuliert.

Fall 2:

Voraussetzungen:

Im Customizing des Kundenauftrags-Controlling ist unter Bedarfsklasse überprüfen hinterlegt, daß automatisch kalkuliert werden soll. Zu dem Zeitpunkt, zu dem eine Änderung der Menge, des Preises oder der Konfiguration stattfindet, ist eine vorgemerkte Kundenauftragskalkulation (Status VO) vorhanden.

Das System reagiert wie folgt:

Es wird nicht automatisch neu kalkuliert, da bereits eine vorgemerkte Kalkulation vorhanden ist, die evtl. bereits zur Bewertung herangezogen wurde. Möchten Sie, daß sich die Änderungen auf die Kundenauftragskalkulation auswirken, so müssen Sie die Kalkulation manuell anstoßen. Die neue Kalkulation führt nicht zu einer Umbewertung bereits bewerteter Kundenauftragsbestände. Die Abweichungsermittlung erfolgt auf Basis der neuen Kalkulation.

Fall 3:

Voraussetzungen:

In der Bedarfsklasse ist hinterlegt, daß eine Kalkulation erstellt werden muß. Zum Zeitpunkt der Änderung ist eine vorgemerkte Kalkulation vorhanden.

Das System reagiert wie folgt:

Das System kalkuliert nicht automatisch neu, da die vorgemerkte Kalkulation bereits zur Bewertung herangezogen werden konnte. Der Status ZKAL wird nicht gesetzt. Möchten Sie dennoch neu kalkulieren, müssen Sie die Kalkulation manuell anstoßen.

Fall 4:

Voraussetzungen:

Im Customizing des Kundenauftrags-Controlling unter Bedarfsklasse überprüfen ist hinterlegt, daß kalkuliert werden muß. Es ist nicht hinterlegt, daß automatisch kalkuliert werden muß. Zu dem Zeitpunkt, zu dem eine Änderung der Menge, des Preises oder der Konfiguration stattfindet, ist noch keine vorgemerkte Kundenauftragskalkulation (Status VO) vorhanden.

Das System reagiert wie folgt:

Das System setzt den Status ZKAL zur Kundenauftragsposition (zu kalkulieren). Sie stoßen die Kundenauftragskalkulation ggf. manuell an. Ein automatischer Anstoß der Kalkulation erfolgt aufgrund der Customizing-Einstellungen nicht.

Beachten Sie: zu allen Kundenauftragspositionen mit Status ZKAL kann keine Lieferung an den Kunden durchgeführt werden. Ist bereits zum Zeitpunkt des Wareneingangs an das Lager keine vorgemerkte Kundenauftragskalkulation vorhanden, so erfolgt die Bewertung gemäß einer der in der Bewertungsstrategie hinterlegten Strategie. Greift keine dieser Strategien, kann kein Wareneingang gebucht werden.

Informationen zur Bewertungsstrategie bei Kundenauftragsbestand finden Sie in der SAP-Bibliothek im Abschnitt: Fortschreibung des bewerteten Kundenauftragsbestandes

Sie können eine Liste aller Kundenauftragspositionen mit Status ZKAL erzeugen, indem sie in den Bericht Anzeige zu kalkulierender Kundenauftragspositionen verzweigen.

Fall 5:

Voraussetzungen:

In der Bedarfsklasse ist hinterlegt, daß eine Kalkulation erstellt werden kann. Es soll keine automatische Kalkulation stattfinden.

Das System reagiert wie folgt:

Unabhängig davon, ob bereits eine vorgemerkte Kalkulation vorhanden ist oder nicht, erhält die Kundenauftragsposition bei keiner der Änderungen den Status ZKAL, da aufgrund des Customizing davon ausgegangen wird, daß die Kalkulation nicht zur Bewertung herangezogen wird. Eine Kalkulation kann jederzeit manuell angestoßen werden.

 

 

Haben Sie eingestellt, daß eine Kalkulation erforderlich ist, so setzt das System beim Anlegen des Kundenauftrags zur Kundenauftragsposition den Status ZKAL (zu kalkulieren), sofern Sie nicht hinterlegt haben, daß automatisch kalkuliert werden soll.

Durch den Status ZKAL stellt das System sicher, daß Folgefunktionen wie beispielsweise Lieferung oder Faktura erst nach der Kalkulation durchgeführt werden können. Dies ist vor allem sinnvoll, wenn die Preisfindung im Vertrieb direkt auf die Ergebnisse der Kalkulation aufbaut.

Der Status ZKAL wird auch gesetzt, wenn eine fehlerhafte Kalkulation erzeugt wurde (Status der Kalkulation KF) und im Customizing hinterlegt ist, daß eine Kalkulation zwingend erforderlich ist. Wurde die Kundenauftragskalkulation erfolgreich durchgeführt (Status der Kalkulation KA), so erhält die Kundenauftragsposition den Status KALK (kalkuliert).

Auswirkungen der Auftragsstücklistenkalkulation auf die Statusfortschreibung zur Kundenauftragsposition

Die Statusfortschreibung der Kundenauftragsposition ist abhängig von den Einstellungen des Kennzeichens Kalkulieren in der Bedarfsklasse.

War zur Verkaufsbelegposition bereits der Status KALK gesetzt, so wird dieser nach Erstellen einer Auftragsstücklistenkalkulation zu einer Baugruppe zurückgenommen.

Die Statusfortschreibung erfolgt nur zu einer Kundenauftragskalkulation. Auftragsstücklistenkalkulationen beeinflussen die Statusfortschreibung nicht.

Flexible Fehlersteuerung

Die im Protokoll der Kundenauftragskalkulation ausgegebenen Meldungen können Sie über die flexible Fehlersteuerung beeinflussen.

Siehe auch:

Zuschläge in der Kundenauftragsfertigung

Gemeinkosten

Erzeugniskalkulation zur Kundenauftragsposition

Einzelkalkulation zur Kundenauftragsposition

Informationen zur Fortschreibung von Daten in parallelen Bewertungssichten finden Sie im Abschnitt:

Transferpreise in der Kostenträgerrechnung

Transferpreise

Sie können im Rahmen des Transferpreisekonzeptes auf Basis einer Kundenauftragskalkulation ermittelte Plankosten in parallelen Bewertungssichten fortschreiben. Dazu legen Sie zusätzlich zur Kundenauftragskalkulation maximal zwei zusätzliche Auftragsstücklistenkalkulationen mit eigenen Kalkulationsvarianten zur gleichen Verkaufsbelegposition an.